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Krank am Arbeitsplatz

AK-Vizepräsident Franz Gosch:

ilwa_logo„Präsentismus schadet Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen!“

Gosch fordert Verbot von Anreizsystemen

„Wer sich trotz angeschlagener Gesundheit zur Arbeit schleppt, tut weder sich noch der Firma einen Gefallen – im Gegenteil: Fehlerhäufigkeit  und steigende Arbeitsunfälle verursachen in Folge Kosten in Milliardenhöhe darüber hinaus steigt das Risiko an Burnout zu erkranken oder einen Herzinfarkt zu erleiden enorm  an“, so AK Vizepräsident Franz Gosch.

Fast die Hälfte der Österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (44 Prozent) erscheint auch im Krankheitsfall am Arbeitsplatz – dies ergab die jüngste Studie der Arbeiterkammer. Präsentismus – so der Fachbegriff für Arbeiten gehen trotz Krankheit – ist hierzulande zwar gängige Praxis, wurde jedoch in der öffentlichen Diskussion weitgehend vernachlässigt. AK-Vizepräsident Franz Gosch (ÖAAB-FCG) schlägt nun Alarm: „Aus Angst vor negativen Konsequenzen trauen sich viele Beschäftigte nicht, in den notwendigen Krankenstand zu gehen. Von Seiten mancher Unternehmen wird hier, auch in Richtung Unternehmenskultur und Arbeitsklima, ein enormer Druck aufgebaut, was enorme finanzielle und gesundheitliche Schäden in noch nicht absehbarem Ausmaß an der Gesundheit der Arbeitnehmer verursacht.“

Milliardenschäden durch Präsentismus

Hartnäckig hält sich in den Führungsetagen vieler Betriebe die Irrmeinung, dass kranke Beschäftigte, die sich zuhause auskurieren, Produktivitätseinbußen und in weiterer Folge Kosten für das Unternehmen verursachen würden. „In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall“, bekräftigt Gosch. Erhebungen beweisen, dass Präsentismus eine Reihe von Nachteilen vor allem auch für den Arbeitgeber mit sich bringt: Verminderte Arbeitsqualität, erhöhte Fehleranfälligkeit sowie gesteigerte Unfallhäufigkeit, aber auch die Ansteckungsgefahr anderer Mitarbeiter schaden dem Unternehmen mittelfristig mehr, als Krankenstände einzelner Beschäftigter. Die deutsche Felix-Burda-Stiftung ließ erheben, dass die krankheitsbedingten Kosten der Unternehmen zu zwei Dritteln auf Präsentismus zurückzuführen sind. Ein kranker Arbeitnehmer kostet demnach zweimal mehr als ein Mitarbeiter, der krank zuhause das Bett hütet. Für Deutschland wurde ein Wertschöpfungsausfall von 9% des Bruttoinlandsproduktes errechnet. Umgelegt auf Österreich entsteht der Wirtschaft durch Präsentismus rund 30 Mrd. Euro Schaden.

Manche Betriebe wollen mit zweifelhaften Anreizsystemen Krankenstände senken

„Mittels Fehlzeitenbriefen, Krankenstands-Rückkehrgesprächen oder sogar Gutscheinen und Bonuszahlungen für Anwesenheit trotz Krankheit versuchen manche Betriebe mit zweifelhaften Methoden, die Krankenstandsquote möglichst gering zu halten. „Führungskräfte trifft aber eine Fürsorgepflicht gegenüber den Arbeitnehmern. Schon um diese nicht zu verletzen, muss die Gesundheit der Mitarbeiter oberste Priorität haben“, so der AK-Vizepräsident Franz Gosch, der ein Verbot von Anreizsystemen für Anwesenheit trotz Krankenstand fordert.

Beatrix Karl unterstützt Gosch-Forderung

Unterstützung für diese Forderung bekommt Franz Gosch von der Nationalratsabgeordneten und Expertin für Arbeitsrecht Dr. Beatrix Karl: „Mit gutem Grund ist vorgesehen, dass im Falle der Krankheit vom Arbeitgeber das Entgelt fortzuzahlen ist. Dadurch soll verhindert werden, dass die Arbeitnehmer aus finanziellen Gründen mit ihrer Gesundheit Raubbau betreiben. Diese wichtige sozialpolitische Errungenschaft darf nicht in Frage gestellt werden!“ Karl fest.

Präsentismus begünstigt Herzinfarkt und Burnout

Zeitdruck, Jobunsicherheit und mangelnde Vertretung am Arbeitsplatz im Abwesenheitsfall fördern das Auftreten von Präsentismus. Das bestätigt auch der Burn-Out Experte Facharzt Dr. Dietmar Bayer vom LKH Klinikum. „Einerseits steigt bei Menschen, die krank am Arbeitsplatz erscheinen, das Risiko einer Chronifizierung der jeweiligen Krankheit, andererseits erhöht sich das Herzinfarktrisiko bzw. das Auftreten von Burn-out-Erkrankungen durch Präsentismus enorm. Ein Bewusstsein für präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Betrieben ist daher absolut notwendig“, so Dr. Bayer.

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