Klar und unmissverständlich war die Botschaft an den Bundesminister für Soziales und Gesundheit, Johannes Rauch. Bei der heutigen Pressekonferenz in Leoben, stellte eine Allianz aus Betriebsräten, Gewerkschaftern und Führungskräften die Ministerverantwortung in den Raum. Das 2016 beschlossene GuKG, führt zum Auslaufen der klassischen Ausbildung der Diplom Gesundheits- und KrankenpflegerInnen (DGKP) an den Krankenpflegeschulen, dies bereits mit 01.01.2024. Mit der neuen Ausbildungsordnung, können DGKP künftig nur noch als FH-Absolventen diesen Beruf, welcher das Rückgrat der Pflege in unserem Gesundheitswesen darstellt, ergreifen.
Schon jetzt ist unbestritten: Mit den Absolventen/innen der FH-Bachelor-Lehrgänge allein, kann der Bedarf für den gehobenen Pflegedienst nicht ausreichend sichergestellt werden, sind sich die Praktiker aus dem Spitalswesen einig. „Unser Gesundheitssystem hat einen enormen Bedarf an Diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, daher muss der Zugang zu diesem Beruf auch weiter ohne Matura und FH -Bachelor Abschluss möglich sein“, so Peter Amreich, Landesvorsitzender der FCG Steiermark. Klargestellt wird, dass in den Krankenanstalten und Pflegeinrichtungen, sowohl FH-Absolventen wie auch klassisch ausgebildete Diplompfleger dringlichst gebraucht werden, die Schließung einer dieser Ausbildungsschienen würde aber negative systemrelevante Folgen nach sich ziehen.
Der Bundesminister für Gesundheit muss durch eine Verordnung die Schließung bzw. das Außerkrafttretens der bisherigen Ausbildungsordnung verhindern, weil der Bedarf an Pflegekräften durch die neuen Bachelorstudiengänge nicht bedarfsdeckend sichergestellt werden kann. Diese Situation ist in den Pflegeeinrichtungen bereits eingetreten, es ist bereits fünf nach zwölf und die Politik, bzw. der Minister hat enormen Handlungsbedarf!
Dr. Michael Tripolt, Zentralbetriebsratsvorsitzender am LKH Graz und Landesvorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, pflichtet Amreich bei der Forderung nach der Fortführung der Krankenpflegeschulen bei: „Die Hauptursache für den Pflegekräftemangel ist die Reform der Pflegeausbildung 2016, bis Jahresende fehlen in der Steiermark rund 1000 Dienstposten. Zusätzlich zu einem bereits bestehenden Minus haben wir es mit einer kommenden Pensionierungswelle zu tun. Wir brauchen hier eine Gesetzesänderung, um nicht weiter in ein Pflegedefizit zu rutschen!“